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51 MSV Duisburg Nur der Wiederaufstieg zählt bei den Zebras Nach dem Absturz in die Viertklassigkeit hat der MSV Duisburg einen großen personellen Umbruch hinter sich. Der runderneuerte Kader braucht vor allem noch Kontinuität. Nicht nur Geschäftsführer Mi- chael Preetz, spätestens seit der Vertragsverlängerung im Sommer der Hoffnungsträger beim MSV Duisburg, sondern auch ein Groß- teil der Anhänger haben mit der Regionalliga West Neuland be- treten. Und: 25 Abgänge sowie um die 20 Neuzugänge sind ein personeller Umbruch, wie es ihn in dieser Größenordnung an der Wedau zuletzt nach dem Zweitli- ga-Abstieg 2019 gegeben hat. Wenn nun auch eine Klasse tiefer, ist die Situation von damals ein Stück weit mit der heutigen zu ver- gleichen. Torsten Lieberknechts runderneuerte Mannschaft do- minierte die 3. Liga seiner Zeit. Mit Beginn der Corona-Pandemie ging den Zebras im Endspurt aber die Puste aus, und der Verein ver- sank in der Abwärtsspirale. Von der zweiten Liga spricht in Duis- burg nun (vorerst) niemand mehr. Vom Tag des Abstiegs an verfolg- ten Preetz und Co. nur einen Plan: den direkten Wiederaufstieg in die 3. Liga. Nach anfänglich sehr gutem Start gab es zuletzt aller- dings einige Rückschläge: Gegen die zweiten Mannschaften des SC Paderborn 07 und von Fortuna Düsseldorf reichte es nur zum Unentschieden. Der Kontakt zur Tabellen-Spitze ist weiter da. Aber das Formtief zeigt: Der MSV ist noch nicht die Mannschaft, die die Liga dominieren kann. Trainer Dietmar Hirsch darf sich jedoch auf die Fahne schreiben, mit einer neu formierten Truppe in den ersten vier Spielen zwölf Punkte eingefahren zu haben. Dazu kam am vergangenen Wochenende das 5:0 im Derby gegen Hamborn 07, durch das der MSV locker die dritte Runde des Niederrheinpo- kals erreichte. Und der Blick geht weiter auf- wärts: Die Verantwortlichen haben gar keine andere Wahl, als das große Ziel des Wieder- aufstiegs auszurufen. Geschäfts- führer Preetz und Kaderplaner Chris Schmoldt haben im neuen Team auf einen gesunden Mix aus Erfahrung und Talent gesetzt. Mit Dietmar Hirsch wurde ein Trainer gefunden, der aus seiner Zeit als Profi das Umfeld und die Regionalliga bestens kennt. Der 52-Jährige brachte die gute Lau- ne zurück. Hirsch erweist sich als Identifikationsfigur. In Interviews redet er - anders als seine Vorgän- ger - auch mal Tacheles, wenn es nicht läuft. Ihm traut man zu, das Team durch schwierige Zeiten zu lotsen und die nötige Kontinuität zu entwickeln, die noch fehlt. Neue Euphorie in Meiderich „Wenn wir so spielen, kriegen wir in der Regionalliga auf den Arsch“, sagte der Trainer bei- spielsweise nach dem 1:1 im Test beim Fünftligisten Bonner SC in aller Deutlichkeit. Hirsch ist sich der Verantwortung bewusst. Seine neuen Spieler müssen die Regionalliga annehmen. Was pas- siert, wenn man sich in Sicher- heit wiegt, haben die Auftritte der vermeintlichen All-Stars Daniel Ginczek und Alexander Esswein in der vergangenen Saison ge- zeigt. Der MSV braucht Aufbruchstim- mung. „Der Abstieg hat etwas mit dem Verein gemacht. Die Wucht ist enorm, wenn man sieht, wie viele Fans zum Training oder zu den Testspielen gekommen sind“, sagte Neuzugang Jakob Bookjans. Nicht nur ihm wird zugetraut, im Falle des Wiederaufstiegs, in der 3. Liga den nächsten Schritt zu gehen. rev Ausblick Foto: Firo „WENNWIR SO SPIELEN, KRIEGEN WIR IN DER REGIONALLIGA AUF DEN ARSCH.“ Trainer Dietmar Hirsch entfachte Aufbruchstimmung beim MSV Duisburg.

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