ADD-ON Fußball
39 Fortuna Düsseldorf Neustart nach dem Trauma Die Düsseldorfer stehen nach Stotterstart plötzlich ganz oben. Man muss den Dolch nicht in der Wunde herumdrehen. Genug ist geschrieben und geredet worden über das Drama, das Trauma, das Desaster vom 27. Mai 2024, das die Fortuna ins kollektive Un- glück stürzte. Der sichergeglaubte Aufstieg löste sich nach dem Elf- meterschießen (5:6) in Schall und Rauch auf. Schütteln. Weitermachen. Durch- starten. Das sollte die Devise sein, um in der Saison 2024 / 25 alles besser zu machen. Und dann das: Die Fans, die ihre Düsseldorfer in der ersten Hauptrunde des DFB- Pokals nach Dresden begleitet hatten, fühlten sich wie in ei- nem bitteren Déjà-vu. „Zu viele Baustellen“ Die 0:2-Schlappe beim sächsi- schen Drittligisten hätte durch- aus noch höher ausfallen kön- nen, wenn Keeper Florian Kastenmeier nicht noch das Schlimmste verhindert hät- te. „Wir haben so viele Bau- stellen, die können wir in sechs Tagen bis zum Spiel in Ulm gar nicht alle be- arbeiten“, konstatierte der enttäuschte Trainer Daniel Thioune. Die Abwehr – voll- kommen überfordert. Das Mittelfeld um Marcel So- bottka – enttäuschend. Der Sturm – kaum vorhanden. Resilienz forderte Thioune ein. Und siehe da: Seine Truppe lieferte ab. Wenn auch erst spät. Lange schien bei Aufsteiger Ulm der nächs- te Nackenschlag in der Luft zu liegen. Doch dann, prak- tisch aus dem Nichts, brach- Ausblick ten zwei Joker in kürzester Zeit die Wende. Erst vergab Dzenan Pejcinovic in der 81. Minute ei- nen (unnötigen) Handelfmeter, brachte ihn dann im Nachschuss aber doch noch im Kasten unter. Keine Minute später lag der Ball schon wieder im Ulmer Gehäu- se: Diesmal traf der gleichsam eingewechselte Danny Schmidt nach Vorlage von Tim Rossmann zum 2:1, das letztlich den glück- lichen Sieg brachte. Mit zwei Sie- gen (neben dem in Ulm noch das 2:0 in Darmstadt zum Auftakt) und einem Unentschieden (0:0 zu Hause gegen Karlsruhe) stand die Fortuna auf einmal wieder sehr ordentlich da. Nun wartet die Hertha Und konnte das im Spitzenspiel (zumindest der Tabellensituation nach) gegen Hannover 96 sogar noch veredeln. Erneut war Dan- ny Schmidt der Matchwinner: In der 59. Minute reagierte er nach einem abgewehrten Kownacki- Schuss am schnellsten und be- sorgte das einzige Tor des Tages. Diesmal fiel der Düsseldorfer Sieg nach einhelliger Überzeugung sogar zu knapp aus, mit frühem Gegenpressing und viel Zug zum Tor hatten die Fortunen ihrem Gegner aus Niedersachsen den Schneid abgekauft. Auf einmal grüßen die vermeint- lichen Unglücksraben von ganz oben. Ob die Fortuna ihrem Na- men diesmal doch noch alle Ehre macht? Nach der Länderspiel- pause wird die Partie bei Hertha BSC einen deutlichen Fingerzeig geben. Dann könnte Düsseldorf saisonübergreifend zum 19. Mal in Folge ungeschlagen bleiben. In Düsseldorf wird wieder gejubelt: Schmidt, Hoffmann, Sobottka und Johannesson nach dem 1:0 gegen Hannover.
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